Die Akteure

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Mittwoch, 28. April 2010

Wiedergeburt meines Laptops!

Hallo Zusammen,


ich muss mich entschuldigen, dass ich schon so lange nichts mehr von uns habe verlauten lassen. Ich kann euch versichern, dass es uns soweit prima geht. Die Hauptgründe der langen Funkstille liegen darin, dass in letzter Zeit nicht allzu viel neues geschehen ist und vor Allem, da das System meines Laptops durch einen Virus zerstört wurde und somit viele Vorgänge nicht mehr zugelassen hat. Sofort haben wir meine Dateinen zwischengespeichert und versucht die Festplatte zu formatieren, was für uns normalerweise kein großes Problem darstellt. Jedoch sah es in diesem Fall anders aus. Der Virus scheint mich aus der Administrator-Rolle geworfen zu haben und lies eine Formatierung schlichtweg nicht zu. Nicht einmal diverse Telefonate konnten hier weiterhelfen. Nun muss man hinzufügen, dass hier im "Nowhere" Computerspezialisten nicht so weit verbreitet sind, wie zuhause in Deutschland. Trotzdem habe ich in einem Internetcafe in Masaka, der nächsten Kleinstadt, einen jungen Mann gefunden, der sich recht gut mit Computern und ihrem Innenleben auskannte. Da das Gerät nach der ersten Behandlung noch immer nicht funktionierte, musste ich ein weiteres Mal nach Masaka fahren. Dieses mal verbrachten James und ich 8 Stunden damit, diverse Dinge auszuprobieren, um hinter das Problem zu kommen. Nach dem wir alle Register gezogen hatte und kurz davor waren das Handtuch zu werfen, kam uns die Idee es noch mit der neuesten Version von Windows zu versuchen. Also spielten wir Windows 7 auf und prompt funktionierte es...
So viel zu meiner Rechtfertigung ;)

Auch haben wir vor ein paar Wochen die Idee gehabt, ein Haustier zu halten, da wir gerade mitten in der Klausurphase steckten und auf andere Gedanken kommen wollten. Was hält man sich hier am besten für ein Haustier? - Natürlich einen Gecko! ;)
Wir haben uns also sofort daran gemacht aus Kartons, Plastikflaschen etc. ein Terarium zu bauen, in dem wir den vor dem Haus gefangenen Gecko artgerecht unterkommen lassen können. ;)
WIr haben dann regelmäßig am Abend ordentliche Portionen an Mücken, Faltern und anderen Insekten gefangen, damit er auch ausreichend zu fressen hat.
Nach und nach sind noch weitere Exemplare dazu gekommen und am Ende hatten wir 3 Geckos in unserem "Gehege". Jedoch müssen die 3 Rabauken irgendwie ein Hintertürchen gefunden haben, aus dem sie flüchten konnten, denn eines Tages war das Terarium wieder leer ;)


Gerald ;)

das fertige Terarium, mit Futterschleuse


Die End of Term Examinations sind nun vorüber, wurden korrigiert und eingereicht und somit hat der Term 1 2010 bereits geschlossen.

bei der Korrektur

der Muster-Dialog eines der fleißigsten Schüler,
leider war diese Leistung nicht gerade der Regelfall ;)

Das heißt, unsere Schule ist nun für 4 Wochen geschlossen. In dieser Zeit werden wir uns anderweitig beschäftigen. Zum einen versuchen wir mit den Kindern der Umgebung regelmäßig Baseball und mit den Schwestern der Krankenstation und unseren Pfarrern des Öfteren Volleyball zu spielen.
Zum anderen haben wir geplant 2 Wochen in Mbiriizi zu verbringe, wo wir bei Father Adrian wohnen werden und ein wenig in unserer Partnerschule St. Josma aushelfen werden. Sei es im Ziegenprojekt, oder mit der Eltern-Organisation JOMPADO.
Jedoch müssen wir davor noch unser Visum verlängern, welches Anfang Mai auslaufen wird. Wenn es über die Behörden in Masaka nicht klappt, werden wir wohl oder übel nochmal nach Ruanda fahren müssen, um dort nach ein paar Tagen Aufenthalt erneut nach Uganda einzureisen.
Das wird sich nun in den kommenden Tagen herausstellen.

Vergangene Woche haben wir Emmanuel, einen Freund von uns, der in Michunda, einem benachbarten Dorf, wohnt besucht und die Bäckerei seiner Familie besichtigt. Für uns war es vor allem deshalb sehr interessant, da wir auch Bäckereien in Deutschland gesehen haben und somit eine Art Vergleich herstellen konnten. Wir haben angeboten ihm eines Tages mal beim Backen zu helfen, was er sehr begrüßt hat. Außerdem hat er sich sehr offen gegenüber neuen Rezepten gezeigt. Vielleicht können wir doch noch das Vollkornbrot in Afrika etablieren ;) Es wäre auf jeden Fall eine Marktlücke. Es bleibt jedoch das Problem der Zutatenbeschaffung...

Emmanuel bereitet die Teigwanne vor

die Backstube

das Herzstück der Bäckerei von Außen gesehen.

Außerdem mussten wir unser Volleyballfeld reparieren, da einer der Pfosten von Termiten zerfressen wurde, umgeknickt ist und umgehend von jemandem (vermutlich zu Feuerholzzwecken...) geklaut wurde... Also haben wir einen neuen Pfosten geschlagen und dieses Mal die von Opa erlernte Methode angewendet, in der man einen Pfosten im offenen Feuer konserviert.


Da gerade diese Tage die heißesten der vergangenen Monate waren, haben wir uns beide bei der Arbeit einen ordentlichen Sonnenbrand im Hals-, Wadenbereich und auf der Nase geholt. Nun ja, wir mussten uns mal wieder eingestehen, dass die Sonne am Äquator in einer ganz anderen Liga spielt, als die im deutschen Hochsommer. (:

Vor einigen Tagen haben wir einen unserer vier fleißig krähenden Hähne geschlachtet, da sich die vier Konkurrenten ununterbrochen harte Kämpfe lieferten. Die Art und Weise wie geschlachtet wurde, war etwas anders, als ich es gewohnt war. Auch als ich erzählt habe, dass ich es gewohnt bin Hühner normalerweise mit einem Beil zu schlachten, brach großes Gelächter aus. Auf jeden Fall konnte man klar sehen, dass das Schlachten hier Männerarbeit ist und das Kochen dann den Köchinnen überlassen wird. Also habe ich, da ich auf Grund eines Problems mit meiner Schulter nicht mit Daniel und den Fathers zum Volleyballspielen konnte, mit Deus und Emmanuel den Hahn geschlachtet und soweit vorbereitet, dass ihn Florence nur noch kochen musste. Für mich war es das erste Mal, dass ich ein Tier gegessen habe, wo ich zuvor selbst beim Schlachten geholfen habe. Aber da wir im Laufe unseres Aufenthaltes essenstechnisch abgehärtet wurden, schmeckte es auch mir vorzüglich!

anstatt eines Beiles wurde ein Küchenmesser verwendet...

ein "Rinden"-Streifen einer Bananenstaude zum Verbinden der Halsschlagader...:-/

Heißes Wasser zur leichteren Entfernung der Federn


Nach der Hahn-Aktion fuhr ich noch mit Deus und Emmanuel zu einigen Familien in die absolute Pampa, in die ich bisher noch nicht vorgestoßen war. Um Blätter von Süßkartoffeln und Bananenstöcke zu erbeuten, mussten wir in die unwirklichsten Gegenden fahren, wobei Deus den kleinen Pickup über Pfade, durch Plantagen etc. manövrierte. Hätten mich die beiden dort zurückgelassen, hätte ich wohl nie mehr zurück nach Kymakama gefunden. :D

Fahrt durch die Felder...


Ansonsten gibt es nicht viel Neues.
Ich melde mich wieder, sobald es wieder ausreichend Erzählstoff gibt,

Liebe Grüße auch von Daniel,
Philipp

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